Digitalisierung erzählen: Literarische Reflexionen der Netzwerkgesellschaft

Ohne ein avanciertes Wissen über die spezifischen Medien- und Kommunikationsverhältnisse in der Netzwerkgesellschaft sowie deren soziale und politische Implikationen, kann die Netzliteraturwissenschaft ihren Aufgaben nicht nachkommen. Daher ist es evident, dass auch die Erforschung gedruckter, digitaler oder vernetzter Literatur zu ihren Gegenstandsbereichen gehört, die sich inhaltlich und/oder formal auf die Netzwerkgesellschaft beziehen und diese fokussieren.

Dabei können literarische Texte wie „GRM“ von Sibylle Berg, „Pixeltänzer“ von Berit Glanz oder „Allegro Pastell“ von Leif Randt ins Zentrum der Analysen rücken. Besonders interessiert dabei, welche Bilder der Netzwerkgesellschaft gezeichnet werden, welche Probleme und Potenziale der vernetzten Kommunikation zugeschrieben werden und welche Topoi aufgerufen werden.

Diese Fragen spielen eine zentrale Rolle in den Monographien „Die digitalen Medien in der Gegenwartsliteratur“ von Björn Hayer (2016) und „Netzwerkpoetiken der Gegenwartsliteratur“ von Szilvia Gellai (2018), sie werden gerade im Greifswalder DFG-Projekt „Schreibweisen der Gegenwart“ von Eckhard Schumacher, Elias Kreuzmair und Magdalena Pflock mit einer spezifischen Zeitrichtung erforscht sowie in zahlreichen Aufsätzen.