Für Literaturarchive und Bibliotheken ist die Netzliteratur eine Herausforderung: Welche Texte sollten bereitgehalten werden? Nach welchen Kriterien lassen sich diese Texte auswählen und was gehört eigentlich zu einem netzliterarischen Text? Wie lässt sich eine nachhaltige Archivierung technisch am besten gewährleisten? Welche Anforderungen hat die netzliteraturwissenschaftliche Forschung an Archive und Datenbanken der Netzliteratur? Diesen Fragen ist bereits ein DFG-Forschungsprojekt zum Aufbau eines Quellencorpus für die Netzliteratur am Deutschen Literaturarchiv Marbach nachgegangen, aktuell setzt sich das Stuttgart-Marbacher Forschungsprojekt „Science Data Center for Literature“/SDC4Lit“damit auseinander.
Renate Giacomuzzi hat in Innsbrucker FWF-Projekten zur Archivierung deutschsprachiger digitaler Literaturmagazine (2007-2010) und später zur Erfassung und Archivierung von Autorenhomepages (2011-2014) gearbeitet. Zu den Erfahrungen mit dem ersten Marbacher Projekt entstand der von Jutta Bendt herausgegebene Band „Netzliteratur im Archiv“ (2017). Über die Herausforderungen des laufenden Stuttgart-Marbacher Projekts zur Archivierung der Netzliteratur denken die Projektmitarbeiter*innen unter dem Titel „Networks of Net Literature“ (2021) nach.